Urheberrecht in der Werbefotografie - Was ist zu beachten?

Damit ein Werbefoto dem Urheberrecht unterliegt, muss es die in den einschlägigen Rechtsvorschriften festgelegten Bedingungen erfüllen. Artikel 1 des Urheberrechtsgesetzes lautet wie folgt:

Ein gewisses Problem bei der Auslegung dieser Bestimmung kann darin bestehen, zu bestimmen, ob ein Foto einen individuellen Charakter hat. Bei der Beurteilung, ob dies der Fall ist oder nicht, können Expertenmeinungen hilfreich sein. In seinem Buch Fotograf, Fotografie, Recht weist der Urheberrechtsexperte Wojciech Orżewski darauf hin, dass der Fotograf, um einer Fotografie einen individuellen Charakter zu verleihen, Maßnahmen ergreifen muss, die darauf abzielen, dem Endergebnis seiner Arbeit kreative Züge zu verleihen. Dazu gehören u. a. die Wahl des Aufnahmezeitpunkts, die Einstellung verschiedener Parameter des Fotos wie Tiefe, Schärfe oder Perspektive sowie die Gestaltung des Bildes selbst. Auch so banale Tätigkeiten wie die Auswahl eines Filters bei der Aufnahme eines Fotos mit der Handykamera können als kreative Leistung angesehen werden.

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Denn ein Produktfoto kann entweder ein Foto für Amazon oder ein Schmuckfoto für einen Online-Shop sein, oder ein Modefoto, das von einem bekannten und angesehenen Fotografen für einen exklusiven Katalog oder ein angesehenes Modemagazin aufgenommen wurde. Im letzteren Fall kann man durchaus von einem künstlerischen Charakter sprechen, da diese Art von Fotomaterial durch sehr hohe ästhetische Qualitäten gekennzeichnet sein muss. Die Komposition, die Positionierung der Requisiten, die Posen der Modelle, die Farben, die Spezialeffekte - das ist mehr als genug, um zu sagen, dass eine solche Fotografie einen individuellen Charakter hat.